Zu
der Bilder-Serie „Parts of Landscape“
Die
Fotografie stellt ein treues Abbild der Realität dar. Andrerseits
ist es auch wieder nicht die Realität, die da gezeigt wird, sondern
nur ein Ausschnitt davon, ein Ausschnitt in Raum und Zeit. Das
Auge, es ist bekannt, ist eines unserer Sinnesorgane, wenn nicht
sogar unser wichtigstes, um die Welt wahrzunehmen. Die Mehrheit der
Menschen würde lieber taub werden als blind. Es stellt sich die
Frage, wie zuverlässig unsere visuelle Wahrnehmung ist. Man vertraut
deshalb gerne auf die Fotografie, obwohl man nicht erst seit dem
Digitalbild gelernt hat, die Bilder zu ändern oder zu manipulieren,
sei es zu politischen, propagandistischen oder gestalterischen
Zwecken.
Mit
„Parts of Landscape“ möchte ich darstellen, wie der Mensch die
Welt beobachtet oder betrachtet. Beim intensiven Betrachten eines
Objekts, einer Person oder einer Szene schaltet man mit seinem Gehirn
alle überflüssigen Elemente aus. Dies natürlich mehr oder weniger
bewusst. Diese Art der selektiven Wahrnehmung wird in der Sprache
wiedergegeben. Bei dem Satz „ich habe eine Kuh gesehen“ reichen
schon die zwei Wörter „Kuh“ und „sehen“, um dem Satz eine
Bedeutung zu geben. Alles, was ich sonst noch gesehen habe, war in
diesem Fall überflüssig. Selbstverständlich ist die Kuh, die ich
beobachte, nicht „die gleiche“, je nachdem, ob sie sich auf einer
grünen Wiese oder im Stall befindet.
Die Arbeit zu „Parts of Landscape“ ist eigentlich zweidimensionale Bildhauerei. Wie ein Bildhauer, der seinen Marmorblock bearbeitet, bearbeite ich meine Bilder. Wie er nehme ich Stück für Stück Material von dem rohen Bild weg, in meinem Fall die Pixel, bis ich ein neues Bild kreiert habe. In „Parts of Landscape“ nehme ich gewisse Elemente eines Bildes heraus bzw. wähle Elemente, die ich im Bild behalten will. Ich zerstöre durch diesen Prozess die „Beziehungen“, die die Elemente des Bildes miteinander haben. Es ist dabei sehr interessant, zu sehen, wie die diversen Elemente, die unsere Welt ausmachen, sei es Personen, Sache etc., in Beziehung zueinander stehen. Dass ein Stuhl zu einem Tisch in Beziehung steht, hat eine gewisse Logik, der gleiche Stuhl kann aber auch stark in Bezug zu einer Postkarte stehen. Nicht selten entstehen solche Verbindungen indirekt, das heisst durch andere Elemente – Verbindungselemente - wie in einem Satz, oder, um beim Bild zu bleiben, wie in einer Landschaft, in der ein Haus z.B. durch Felder seine Verbindung zu den Hügeln im Hintergrund hat.